Alltag

Das Zusammenleben mit Sockenmonstern stellt zuweilen eine Herausforderung dar:

Mit viel Fürsorge und Geduld können Sockenmonster zutraulich werden. Sie sprechen auch mit ihren Haltern.

Das kann dann lustig werden.

Waschen und Bügeln


Frau will abends noch schnell die Wäsche aus der Maschine holen, um sie aufzuhängen. Dabei erwischt sie das Sockenmonster ihres Mannes auf frischer Tat. Sie schimpft: “Lass´ gefälligst den Strumpf da!“

Dieses erhebt die linke Hand zum Peace-Zeichen und grummelt: “Jeder tut das, was er kann.“


Frau rechtfertigt sich: „Ich kann auch Bügeln. Und Kochen kann ich auch. Aber du kannst nix als Strümpfe klauen.“


„Stimmt. Aber mehr brauche ich nicht. zu können, um glücklich zu sein.“


Das war ernst gemeint. Irgendwie war ja etwas dran. „Okay, dann mache ich mal weiter und hole die Wäsche aus der Maschine.“


Kommentar von unten: „Lass den anderen schauderhaft grünen Strumpf am besten da. Ausnahmsweise fresse ich auch den zweiten. Damit habe ich dann eine gute Tat begangen und deinem Mann die Blamage erspart, dass ihn jemand damit sieht.“


Gott


Und Gott sprach zu seinem Sockenmonster: „Es geht mir höllisch auf die Nerven mit den einzelnen Socken. Hole dir deine Speise von den Engeln.“


Dieses antwortet: „Allmächtiger, das geht nicht. Ich kann keine Mädchenstrümpfchen essen.“


„Gehe von mir und bitte Petrus um Asyl. Ab jetzt trage ich nur noch Strumpfhosen. Hier gibt es kein Manna mehr.“


„Iehciew Sehcsitsioge“


„Was sagtest du zu deinem Schöpfer? “


„Betrachte es mal von der anderen Seite:

e g o i s t i s c h e S  w e i c h e I“

Diät


Frau wundert sich, dass seit einer Weile ihre Socken immer paarweise zusammenpassen. Sie macht sich etwas Sorgen, um ihre Sockenmonsterin. Sie fragt ihren Mann, ob bei ihm alles in Ordnung sei? Er meint ja, seinem Sockenmonster scheine es gut zu gehen und es hätte einen prima Appetit. Viele einzelne Strümpfe zeugten davon.


Merkwürdig fand sie, dass in dieser Zeit häufiger Knöpfe an ihren Blusen fehlten. Mann fand das bei dem Alter mancher ihrer inzwischen etwas knapp sitzenden Blusen völlig logisch. Sie solle sich doch einfach ein paar neue in der passenden Größe kaufen.


Bis sie eines Nachts ein seltsames Nagen aus dem Strumpffach hört. Sie schleicht sich mit der Taschenlampe an, öffnet die Kleiderschranktür und entdeckt keine Maus, sondern ihre Sockenmonsterin halb nackt, nur mit einer Netzstrumpfhose bekleidet, die an Knöpfchen nagt.


„Was machst du da?“ Fragt Frau.


Die gereizte Antwort kommpt prompt: „Ich mache eine Diät. Und Knöpfe enthalten viele Ballaststoffe.“

Dance


Der Vollmond scheint ins Kellerfenster. Im Wäscheberg kommt Bewegung auf.


„Wollen wir einen Mondscheinwalzer tanzen?“

„Nur, wenn du mir nicht auf die Füße trittst“.

„Sei nicht so unromantisch.“

„Dann Tango?“

„Noch gefährlicher. Außerdem fehlt mir die Rose zwischen den Zähnen.“

„Nimm doch eine Socke von denen mit dem Blümchenmuster.“

„Fuchs-Trab?“

„Food Steps!“

„Ich brauche nicht Abnehmen.“

„Ich meinte den Film. Glaube hieß Footloose.“

„Lieber Dirty Dancing.“

„Hatten die da Socken an?“

„Sei nicht so pedantisch.“


And than ... he kissed her ... und sie zurück.

Fänger


Joungman erblickt an seinem 16ten Geburtstag sein Ebenbild in dem am Boden liegenden Wäscheknäuel. In Miniaturausgabe. Dieses dreht sein Käppi mit dem Schild nach hinten und meint: „Hey, Alter. Was geht ab?“


Er: „What goes up, must come down.“

„Wieder gut drauf heute, eh. Eine Frage: Wo kommen die Füßlies im Winter hin?“

„Keine Ahnung. Wahrscheinlich räumt meine Mutter sie weg.“

„Schade. Wenn ich an ihnen rieche – zugegeben auch manchmal einen futtere – träume ich vom Sommer.“


Joungman brummelt etwas und verschwindet. Kurze Zeit später kommt er zurück und legt ein paar Füßlies zu Füßen seines neuen kleinen Bruders und meint: „What's been lost, must be found.“


Dabei schaltet er sein Tablet an und reicht ihm einen Ohrhörer. Sie versinken gemeinsam im Song von Alan Parsons. Erinnerung an den Fänger im Roggen von Salinger

Share by: